Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung

Das Deutsche Sportabzeichen (DSA) ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für gute und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit, die in drei Stufen vergeben wird: Bronze, Silber, Gold. Es ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland und hat damit Ordenscharakter.

Die für das Sportabzeichen benötigten Leistungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten:

Ausdauer - Kraft - Schnelligkeit - Koordination

Seit 1952 können Menschen mit Behinderung das Deutsche Sportabzeichen mit angepassten Leistungsanforderungen erwerben. Für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung ist der Deutsche Behindertensportverband e.V. (DBS) mit seinen 17 Landes- und 2 Fachverbänden zuständig.

Durch das Deutsche Sportabzeichen sollen Menschen mit Behinderung eine vielseitige Leistungsfähigkeit erwerben, Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit erhalten und zu einer regelmäßigen Sportaktivität motiviert werden. Mit der Erfüllung der einzelnen Bedingungen werden ein gutes Maß an Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination bewiesen. Zusätzlich soll zur Inklusion, also zu selbstbestimmter, gleichberechtigter Teilhabe am Alltag beitragen, denn Vorbereitung und Training für das Deutsche Sportabzeichen sind ideal dafür geeignet, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben.

Seit über 60 Jahren existiert ein Leistungskatalog mit verschiedenen Behinderungsklassen, der vom DBS in Zusammenarbeit mit Experten aus den verschiedenen Fachbereichen ständig weiterentwickelt und angepasst wird. So kann jeder Mensch nach seinen individuellen Voraussetzungen gleichberechtigt das Deutsche Sportabzeichen erwerben. Für Menschen mit Behinderung, die das Deutsche Sportabzeichen machen wollen, gibt es folgende Behinderungsklassen, die teilweise je nach Schwere der Behinderung in weitere Untergruppen eingeteilt sind:

A = Allgemeine Behinderung

B = Einseitige Behinderung der unteren Gliedmaßen (Beinbehinderung)

C = Beidseitige Behinderung der unteren Gliedmaßen (Beinbehinderung)

D = Einseitige Behinderung der oberen Gliedmaßen (Armbehinderung)

E = Beidseitige Behinderung der oberen Gliedmaßen (Armbehinderung)

F = Behinderung durch Einschränkung oder Ausfall von Sinnesorganen

G = Behinderung durch Schädigung des zentralen und/oder peripheren Nervensystems

mit Einschränkungen der Geh-/Stehfähigkeit

H = Behinderung durch Schädigung des zentralen und/oder peripheren Nervensystems

ohne Geh-/Stehfähigkeit (Rollstuhlfahrer/in)

I = Geistige Behinderung

J = Kleinwuchs

Bedingungen und Voraussetzungen

Kinder mit 6 Jahren können erstmals das Deutsche Sportabzeichen erwerben. Nach oben gibt es keine Altersgrenze.

Für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens müssen vier verschiedene Disziplinen innerhalb eines Kalenderjahres erfüllt werden. Dabei muss jeweils eine Disziplin aus den Kategorien Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft und Koordination absolviert werden. Zusätzlich muss die Schwimmfertigkeit nachgewiesen werden.

Das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung bietet eine sportliche Betätigung für alle, die mindestens eine der folgenden Voraussetzungen mit einem Nachweis/Gutachten erfüllen:

  • dauernder Grad der Behinderung (GdB) von 20 und mehr
  • Endoprothesen oder
  • Besuch einer Schule mit entsprechendem Förderschwerpunkt bzw. Einrichtung für Menschen mit Behinderung (z. B. Werkstatt).

Soweit keine "Ärztliche Bescheinigung und Haftungserklärung" zur Teilnahme am Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung vorgelegt wird, ist zum Schutz der persönlichen Gesundheit und Erhaltung des Wohlbefindens der Erwerb des Deutschen Sportabzeichens für Menschen mit Behinderung nicht möglich bei:

  • einer Herzerkrankung bzw.
  • allen Erkrankungen, die mit akuten Schüben einhergehen.

Für den Erwerb des Sportabzeichens empfiehlt sich eine gezielte ganzheitliche Vorbereitung mit qualifiziertem Training, wie es von Sportvereinen und Sportabzeichen-Treffs angeboten wird. Die Mitgliedschaft in einem Verein ist keine zwingende Voraussetzung. Allerdings finden viele den Weg in einen der mehr als 6.000 Vereine unter dem Dach des DBS über das Sportabzeichen.

Für Fragen zum Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung steht Ihnen in unserer Geschäftsstelle Ines Prokein (Tel: 0175-7839173) zur Verfügung. 

Bild und Textinhalt: ©DOSB