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Große Erfolge im Judo: Müller gewinnt Bronze bei Para-EM - Goral triumphiert im Regelsport
Mit Tabea Müller und Daniel Goral haben zwei HBRS-Judoka bei Wettkämpfen
für Erfolge gesorgt. Müller gewann bei der IBSA Europameisterschaft im
Para Judo in Rotterdam kürzlich Bronze. Goral wurde in seiner
Gewichtsklasse Hessenmeister - und das bei den Normalstehenden im
Regelsport.
Müller, die vollständig erblindet kämpft, gewann im September bei der
IBSA Europameisterschaft im Para Judo in Rotterdam Bronze in ihrer
Klasse J1 bis 48 Kilogramm. Auf der Homepage des Deutschen Judobundes
kam die HBRS-Sportlerin vom Stützpunkt in Marburg zu Wort: „Ich habe
versucht, alles zu geben und bin glücklich, dass es mit dem Podium
geklappt hat.“ Gerade der Kampf gegen die Griechin Emmanouela Masourou
sei für sie ganz besonders gewesen. Beinahe habe sie im Boden verloren,
konnte sich aber im letzten Moment doch noch befreien - und siegte am
Ende mit Ippon (der höchsten Wertung im Judosport).
Für Müller war es die erste Medaille, die für die Qualifikation zu den
Paralympischen Spielen zählt. „Deshalb bedeutet mir diese Medaille sehr
viel“, sagte sie nach dem Wettkampf. Sie sei zudem sehr beeindruckt
gewesen vom Flair der EM, da alles sehr professionell aufgezogen gewesen
sei.
Für Müller ist das Edelmetall ein toller Erfolg nach langer
verletzungsbedingter Pause. Sie ist als Hessische Kaderathletin auch im
Perspektivteam des Landes Hessen vertreten und wurde bis zum Abitur über
viele Jahre lang an der Talentförderung der Carl-Strehl-Schule
ausgebildet.
Darüber hinaus war sie Mitglied des HBRS-Stützpunkts Para Judo an der
blista Marburg und wurde lange vom HBRS-Landestrainer Markus Zaumbrecher
aufgebaut und gefördert. Heute kämpft sie mit ihren Kolleg:Innen Daniel
Goral und Vanessa Wagner aus dem Marburger Stützpunkt in der Deutschen
Nationalmannschaft.
"Manch ein Weg in die internationale Spitze verläuft auch mit
Hindernissen und nicht immer geradlinig. Ich freue mich um so mehr, dass
Tabea nun einen solchen Erfolg erreichen konnte und hoffe, dass sie noch
die Chance hat, sich für die paralympischen Spiele in Paris zu
qualifizieren", erklärte Zaumbrecher stolz.
Nationalmannschaftskollege Goral setzte derweil ein Ausrufezeichen im
Regelsport. In der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm wurde er am
vergangenen Wochenende in Vellmar etwas überraschend Hessenmeister -
ein herausragender Erfolg für den in Marburg lebenden HBRS-Sportler mit
starker Sehbehinderung.
Goral trainiert regelmäßig am HBRS-Stützpunkt in Marburg und besuchte
früher ebenfalls die blista. Laut Landestrainer Zaumbrecher hätten bei
den Hessische Meisterschaften zwar ein paar starke Kämpfer gefehlt. Die
Leistung Gorals schmälere dies keinesfalls. "Ich wünsche Daniel und dem
Deutschen Team, dass er seine Qualifikation für die Paralympischen
Spiele in Paris 2024 noch schaffen wird", kommentierte Zaumbrecher.