Hessische Para Schwimmer*innen erfolgreich bei der DKM

Lange war es Corona-bedingt still im Schwimmsport. Die Kaderathleten des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband waren sehr froh, dass sie unter Landestrainer Thomas Hoppe im zweiten Lockdown weiter trainieren durften. So war der Einstieg ins Vereinstraining im Sommer leichter.

Am vergangenen Wochenende (12.11.-14.11.21) fuhren jetzt sieben hessische Schwimmer nach Remscheid zur Deutschen Kurzbahnmeisterschaft im Behindertensport. Das Teilnehmerfeld war um ein Viertel kleiner als sonst und wurde noch mal in zwei Gruppen geteilt, die das Wettkampfprogramm an den drei Tagen nacheinander schwammen. Aufgrund des Hygienekonzepts durften nur 130 Personen in die Schwimmhalle. Keine Zuschauer, die mitgereisten Eltern sahen vom Wettkampf nur die Ergebnisse im Online-Ticker. Aber es geht ja in erster Linie um die Schwimmer.

Michael Lapp (Startklasse S8 ) trainiert in der BSG Groß-Gerau und ist der erfahrenste Schwimmer im Team. Bei der DKM startete er vor allem in den bevorzugten Freistil-Strecken. In der Altersklasse Masters 3 wurde er Erster über 50 und 200 Meter Freistil, sowie 50 Meter Rücken. Den zweiten Platz belegte er über 400 Meter Freistil. „Endlich wieder eine Deutsche Meisterschaft“, freute er sich zum Auftakt der Veranstaltung.

Nikita Bliznyuk (Startklasse AB) trainiert beim Frankenberger SV. Er startete über diverse 100m-Strecken und 200m-Lagen, um sich für das Finale im großen Mehrkampf zu qualifizieren. Das Punkte-Ergebnis der Finalstrecke 400 Meter Freistil wird mit vier Vorkampfstrecken addiert und so der Gesamtsieger ermittelt. Nikita wurde in seiner Altersklasse Jugend A Erster über 200m Lagen. Den zweiten Platz belegte er über 100 Meter Freistil, und den dritten über 100 Meter Lagen und Rücken. Wie erhofft qualifizierte er sich für das Finale im großen Mehrkampf, in dem er am Ende stolz auf seinen dritten Platz der 12- bis 16-Jährigen war.

Ebenfalls in der Startklasse AB startet Kim Snyder. Sie trainiert in Großkrotzenburg und hält in ihrer Startklasse sechs deutsche Rekorde, davon alleine drei in den Rücken-Disziplinen. Kim startete bei der DKM gezielt in den 50 Meter Sprint-Strecken für den kleinen Mehrkampf. Über 100 Meter Lagen und 50 Meter Brust wurde sie Dritte im gesamten Feld aller Starterinnen (offene Wertung). Mit ihrer tollen Gesamtleistung belegte sie im nach dem Mehrkampf-Finale über 200m Freistil den fünften Platz im Feld der über 16-Jährigen.

Die erst 14-jährige Marie Seidel (S10) startet für den VSG Darmstadt. Über 50 Meter Schmetterling belegte sie den dritten Platz in ihrer Altersklasse Jugend B, ebenso über 100 Meter Rücken. Auch Marie meldete vier Sprint-Strecken und 100 Meter Lagen und schaffte es, im kleinen Mehrkampf ins Finale zu kommen. Nach der Final-Strecke 200 Meter Freistil belegte sie mit ihrer Gesamtleistung den sechsten Platz im Feld der 14- bis 16-Jährigen.

Katharina Ganz startet ebenfalls für den VSG Darmstadt, trainiert aber inklusiv im Rüsselsheimer Schwimm-Club. Die 23-Jährige hält in ihrer Startklasse S14 zwei deutsche Rekorde, einen davon über 50m Brust. Ihr Ziel, diesen zu bestätigen, hat sie durch Pech an der Wende leider nicht erreicht. In den Strecken 100 Meter und 200 Meter-Brust ist sie mit ihren geschwommenen Bestzeiten sehr zufrieden. „Für Rekorde gibt es auch noch ein nächstes Jahr“, meinte Katharina und setzte sich damit ein neues Ziel.

Silas Appenzeller (AB) geht für den SV Limburg an den Start. Er hatte ebenfalls Strecken für den kleinen Mehrkampf gemeldet. Mit seinen 7 Strecken ist er der HBRS-Vielstarter und gehört mit seinen 11 Jahren zu den Jüngsten im Team. Den ersten Platz in seiner Altersklasse Jugend D belegte er über 100 Meter Schmetterling und 200 Meter Lagen, zweiter wurde er über 100 Meter Lagen, sowie über 50 Meter Brust, Freistil, Rücken und Schmetterling. Im Finale des Sprint-Mehrkampfs belegte er den vierten Platz aller 10- bis 13-Jährigen.

Der ebenso 11-jährige Tristan Michaels (S9) trainiert bei den Wasserfreunden Fulda. Er kam zum ersten Mal zu Deutschen Meisterschaften und konnte sich über beide Strecken, 50 Meter Freistil und Rücken, sehr stark verbessern. Er belohnte sich mit jeweils einem dritten Platz in der Altersklasse Jugend D.

Insgesamt war Landestrainer Thomas Hoppe sehr zufrieden mit dem Abschneiden der Kader-Athleten und hofft inständig, dass die Gesamtsituation auch Wettkämpfe im neuen Jahr erlaubt.

Bericht Marie-Louise Ganz

Fotos Michael Lapp