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Freitag, 12.03.21 11:30

Corona und dann? – DBS macht sich fit für Post-COVID im Rehasport


DBS bietet Materialien und Angebote, um Vereine und Übungsleiter*innen auf die Herausforderungen rund um die Corona-Pandemie und die neue Zielgruppe im Rehabilitationssport vorzubereiten

 

In Deutschland gelten rund 90 Prozent der COVID-19 Patient*innen als genesen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen jedoch, dass auch nach Abklingen der Akutbeschwerden einer Corona-Infektion die Funktion verschiedener Organe weiterhin beeinträchtigt sein kann. Insbesondere Symptome wie chronische Müdigkeit, Herzprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Luftnot und Husten treten häufiger auf. Diese Symptome, die auch Monate nach der akuten Erkrankung festgestellt werden oder überhaupt erst Monate später zum Vorschein kommen, werden unter der Bezeichnung „Post-COVID-Syndrom“ zusammengefasst. Laut einer Studie von Huang et al. (2021) geben drei von vier Patient*innen an, auch sechs Monate nach ihrer Entlassung aus der Klinik weiterhin Beschwerden zu haben. Vor dem Hintergrund, dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland über 2,5 Millionen Menschen nachweislich an COVID-19 erkrankt sind, ist zukünftig mit einer großen Anzahl an Post-COVID-Betroffenen zu rechnen. Wie kann es gelingen, diesem Personenkreis ein Angebot zu machen, das wohnortnah auf ihre Beschwerden physischer und psychischer Natur gleichermaßen eingeht und nachhaltig wirkt? Hierzu kann der ärztlich verordnete Rehabilitationssport einen wichtigen Beitrag leisten.


Rehabilitationssport verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bietet Hilfe zur Selbsthilfe und zielt auf eine Verbesserung physischer und psychischer sowie auch sozialer Aspekte ab. So dient er zum einen der Verbesserung von Ausdauer, Kraft, Koordination und Flexibilität, zum anderen der Verbesserung der Körperwahrnehmung und der Entspannung, darüber hinaus wird auch depressiven Zuständen und Ängsten entgegengewirkt. „Kurz- und mittelfristig ist davon auszugehen, dass immer mehr Betroffene den Weg in die Rehabilitationssportangebote der Vereine finden werden“, betont Katrin Kunert, DBS-Vizepräsidentin für Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport. Besonders wichtig sei es daher aktuell, „unsere Vereine und Übungsleiter*innen auf die kommenden Herausforderungen und die neue Zielgruppe im Rehabilitationssport vorzubereiten. Wir müssen ihnen Unterstützungshilfen und Informationen bieten. Nur so können wir flächendeckende und qualitativ hochwertige Angebote sicherstellen, sobald vermehrt Lockerungen möglich sind“, sagt Kunert. Vor diesem Hintergrund hat der DBS unter anderem folgende Maßnahmen angestoßen.


Durchführungsempfehlungen: Rehabilitationssport bei Lockerungen von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen


Wie kann der Rehabilitationssport unter Pandemie-Bedingungen sicher durchgeführt werden? Der DBS hat hierzu Durchführungsempfehlungen für den Rehabilitationssport erarbeitet, welche mit Verhaltens- und Hygieneregeln die Vereine bei Lockerungen von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen unterstützen sollen. Bei der Wiederaufnahme des Übungsbetriebs gelten vorrangig die länderspezifischen Regelungen.


Leitfaden für Vereine: Einordnung für Covid-19-Betroffene in den Rehabilitationssport


Kurzatmigkeit, Veränderungen am Herzen oder auch orthopädische Probleme durch lange Liegedauer und Muskelabbau – eine COVID-19-Erkrankung kann viele Auswirkungen haben. Daher muss die Zuordnung der Betroffenen in die Rehabilitationssportgruppen individuell erfolgen. Welche neuen, Corona-spezifischen Codes auf den Rehabilitationssportverordnungen zu finden sein können und wie die Betroffenen entsprechend der Diagnosestellung der verordnenden Ärzt*innen eingruppiert werden sollten, hat der DBS in einer Übersicht zusammengefasst.


Übungsleiterqualifizierung: Web-Seminar „COVID-19 und Rehabilitationssport“


Was müssen Übungsleiter*innen von Rehabilitationssportgruppen bei der Betreuung von Post-COVID-Betroffenen beachten? Welche Besonderheiten bringt die Erkrankung mit sich? Um diese Fragen zu klären, bietet der DBS Web-Seminare an. Inhaltlich werden die Grundlagen, mögliche Auswirkungen, Spät- und Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung sowie die Relevanz für den Rehabilitationssport thematisiert. „Die überwältigende Nachfrage an den zwei bisher geplanten Fortbildungsveranstaltungen verdeutlicht den großen Bedarf bei unseren Übungsleiter*innen. Wir haben hier genau den Nerv getroffen und planen bereits weitere Fortbildungstermine“, berichtet Dr. Vera Jaron, DBS-Vizepräsidentin Bildung/Lehre.


Die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern am 3. März 2021 geben darüber hinaus den Sportvereinen auch für den Breitensport einen ersten Hoffnungsschimmer auf die Rückkehr in aktives Sporttreiben. Die einzelnen Schritte zur Öffnung sind an Bedingungen geknüpft und mit Fristen verbunden. Hier gibt es eine erklärende Grafik des DOSB.

 

Quelle: DBS